Die Kombination der Kostenvorteile von
Festplatten und der Geschwindigkeit von SSDs verspricht sich IBM von
einem neuen Verfahren, das Nanokomponenten verwendet. So genannte
"Racetrack"-Speichergeräte könnten bis zu 100 Mal mehr Daten speichern
als heute möglich, gleichzeitig aber ebenso günstig herzustellen sein
wie herkömmliche Magnetspeicher und so schnell und zuverlässig wie
Halbleiterspeicher.
Laut IBM könnte diese Technik es in Zukunft ermöglichen, tragbare
Speichergeräte mit so großer Kapazität zu entwickeln, die alle Filme
speichern könnten, die in einem Jahr weltweit produziert werden. In
ihrem Forschungszentrum in Almaden, USA, sind die IBM-Wissenschaftler
jetzt der Serienproduktion solcher Speicher einen Schritt näher
gekommen.
Festplatte, Band und Flash in einem
Momentan werden digitale Daten entweder auf magnetischen Festplatten,
auf Bändern oder in Flash-Komponenten gespeichert. Das
Racetrack-Verfahren versucht die Vorteile all dieser Methoden auf
Nanostrukturen zu kombinieren. Dabei werden schleifenförmige
Speicherelemente aus Nanodraht verwendet. Die Daten werden auf deren
Oberfläche in magnetische Regionen, so genannte Domain Walls
gespeichert, die nur wenige Dutzend Nanometer breit sind.
Um einen möglichst kompakten und schnellen Speicher zu erhalten, müssen
die Domain Walls im Speicher mit Geschwindigkeiten von mehreren hundert
Kilometern pro Stunde hin zu atomgenauen Positionen entlang der
Schleifen bewegt werden. Nun haben die Forscher erstmals exakte
Messungen vornehmen können, wie schnell und wie weit die Daten innerhalb
dieser Nanostrukturen verschoben werden können. Das dürfte der erste
Schritt zu einer gezielt genauen Platzierung von Daten auf solchen
Schleifen sein.